Kämpferische Demo durch Kreuzberg und Neukölln / Banken, Textildiscounter und Polizeiwache angegriffen/ Veranstalter löst Aufzug nach Polizeiübergriffen vorzeitig auf / Über 1000 Menschen bei Spontan-Demo durchs Myfest / 2000 protestieren am 30.April gegen soziale Verdrängung und die Räumung linker Wohn- und Kulturprojekte / Polizei besetzt Friedrichshain mit mehreren hunderte Beamten / Mehrere hundert feiern trotzdem auf dem Wismarplatz „antikapitalistische Walpurgisnacht“
Presseerklärung des revolutionären 1.Mai-Bündnis | Presserklärung des Komitee für Grundrechte (Demobeobachter_innen) | Ermittlungausschuss Berlin
Berichte vom revolutionären 1.Mai in Hamburg, Nürnberg, Heilbronn, Stuttgart, Duisburg, Magdeburg, Karlsruhe, Wuppertal, Greifswald, Halle, Zürich, Basel, Bern, Winterthur und Fürth
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Über 15 000 Menschen beteiligten sich an der revolutionären 1.Mai-Demonstration, die in diesem Jahr unter dem Motto „für die soziale Revolution weltweit“ durch die Berliner Bezirke Kreuzberg und Neukölln zog. Ab 18 Uhr versammelten sich tausende Menschen aus unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen politischen Hintergründen auf der Kottbusser Brücke um ein deutliches Zeichen für eine revolutionäre Überwindung des herrschenden Elends zu setzen. Ein breites Bündnis aus über 20 verschiedenen linken Initiativen und antifaschistischen Gruppen hatten zur 23sten revolutionären Demonstration seit dem Kreuzberger Kiezaufstand 1987 aufgerufen. Nachdem vom gemeinsamen Lautsprecherwagen der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB) und der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin (ARAB) die Teilnehmer_innen auf deutsch, englisch, französisch und türkisch begrüßt wurden, sprach ein Vertreter der Neuköllner Stadtteilinitiative „Schillerkiez“ über soziale Verdrängung, Mietsteigerung und Wohnraum als Ware im kapitalistischen System. Er betonte das nur langfristiger Basisorganisation von unten und keine parlamentarische Stellvertreterpolitik in der Lage sind der sozialen Verdrängung in der Innenstadt etwas entgegenzusetzen.
Während die ehemalige Grünen-Bundesvorsitzende und radikale Antikapitalistin Jutta Ditfurth auf der Auftaktkundgebung an die (linke) Geschichte der Anti-AKW-Bewegung erinnerte und Teile der heutigen Anti-Atom-Bewegung für ihre Nähe zu staatstragenden Parteien heftig kritisierte, begrüßten einige autonome Antifaschist_innen die Demonstranten von dem Dach eines Wohnhauses mit Pyrotechnik und einem riesiges Transparent mit der Aufschrift „Yalla – Heraus zum 1.Mai: Klasse gegen Klasse“. Das bundesweite antifaschistische und antimilitaristische Aktionsbündnis „3a“ hatte in diesem Jahr unter dem Motto „Klasse gegen Klasse“ zu revolutionären Mai-Protesten in 8 Städten aufgerufen. Sowohl im antifaschistischen Frontblock wie im weiter hinten laufenden Klassenkämpferischen Block waren eine Vielzahl von Transparenten, Schildern und Fahnen mit der Parole zu sehen. Die Antifaschistische Linke Berlin (ALB) hatte mit Bezug auf die Revolten in Nordafrika und dem Nahen Osten „Yalla“ (Los geht’s) auf ihre Plakate geschrieben, die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB), das antifaschistische Jugendbündnis Berlin, die antikapitalistische Jugendplattform „KIDZ“ und der klassenkämpferische Block hatten ebenfalls in Anlehnung an Umstürze und Massenproteste im arabischen Raum einen „Tag des Zorns“ aufgerufen. Der Berliner Verfassungsschutz und deren Lohnschreiber in den Hauptstadtmedien hatten daraufhin vor einer drohenden „Querfront“ autonomer Linksextremisten und migrantischen Jugendlichen gewarnt.